Ergebnisse aus unserer Online-Umfrage

Nachfolgend stellen wir Ihnen eine Übersicht über die in der Online-Umfrage eingetragenen Fehlerzustände, Unfälle bzw. Schadensfälle vor.

Wir bitten um Verständnis, dass wir keine konkreten Daten zu den einzelnen Vorkomnissen veröffentlichen, um keine Rückschlüsse auf Hersteller, Betreiber oder Installateure zu ermöglichen.

Innerhalb unseres  Forschungsprojektes erarbeiten wir u.A. mittels dieser Umfrage eine Einschätzung des derzeitigen Risikopotentials hinsichtlich Lichtbögen, Brandauslösung und Gefährdung der Feuerwehr beim Löscheinsatz bei vorhandenen Photovoltaikanlagen in Deutschland.

Beispiele, bei denen eine Person einen elektrischen Schlag an einer PV-Anlage erlitt:


Wie nachfolgende Beispiele zeigen, handelt es sich bei den beschriebenen Unfällen nicht um eine PV-spezifische Problematik, sondern um allgemeine elektrische Gefahren wie an jeder anderen Elektroanlage auch. Dem Projektteam ist bisher weder durch die Umfrage noch aus anderen verlässlichen Quellen ein Fall bekannt, in dem ein Feuerwehrmann im Einsatz an einer Photovoltaikanlage durch diese Anlage einen Stromschlag erlitten hat.

  • Bei Wartunsgarbeiten, wurden die Stecker während des Betriebes der Anlage gelöst um an die einzelnen Module zu kommen. Ein Stromschlag war die Folge.
  • Beim Kabelverlegen war ein Schaden an einem der DC-Minus Kabel entstanden. Bei der Fehlersuche wurden Strangmessungen durchgeführt, dabei kam es zu einer Berührung des DC-Minus Kabels und zum Stromschlag.
  • Elektrischer Schlag beim Anschliessen von + und - Leitung an den Anschlussklemmen des Wechselrichters.
  • Arbeitsunfall, beim Anschluß der Überspannungsgeräte ist ein Bit im Anschlußloch hängen geblieben im + Pol, bei Anschluß - Pol ist der Monteur mit dem Handrücken an den Bit gekommen. Stromfluß nur durch die Hand.

Angaben zu möglichen Maßnahmen, um künftig Unfälle und Schäden zu vermeiden aus Sicht der Betroffenen:

  • Es war von Aussen nicht ersichtlich, dass es sich um eine PV-Anlage handelte (Kennzeichnung).Die DC-Abschaltung müßten direkt an den Modulen sich befinden.Der zuständige Eigentümer/Betreiber stand nicht optimal mit fachlicher Hilfe zur Verfügung.
  • Anschlußklemmen der Betriebsmittel nur mit Schraubendreher und nicht mit Akku Geräten anziehen.
  • Tragen von geeigneten Handschuhen, Durchführung von Isolationswiderstandsmessungen
  • Einsatz eine vorgeschalteten DC-Trennschalters mit Federzugklemmen im vorgelagerten Überspannungsschutz

Beispiel für Behinderung der Feuerwehr im Löscheinsatz:

  • Der Wechselrichter war bereits spannungsfrei geschaltet. Es brannte unter dem Dach. Das Problem war das Ablöschen bzw. Abprüfen im Dachraum. Dort waren die Kabel von den Modulen zum Wechselrichter verlegt und waren z.T. beschädigt bzw. angeschmort.

Beispiele für eingetragene Vorfälle, bei denen durch die PV-Anlage ein Brand verursacht wurde:

  • Brand, bei dem Holzteile der Dachkonstruktion gelöscht werden mussten. Glas mehrerer Module war gesprungen. Feuer wurde gelöscht bevor Gebäude stärker in Mitleidenschaft gezogen wurde.
  • An Krimpung des Steckers entstand ein Lichtbogen. Da dieser im Dachstuhlbereich war, entzündete sich der Dachstuhl
  • Zerstörung von 2 Modulen und punktuelle Zerstörung des Dachs
  • Der Brand ist im Klemmkasten auf dem Stallgebäude entstanden. Es ist deutlich sichtbar, dass es an einer Klemme zum Abschmelzen der Ader gekommen ist. Die Brandursache ist in der nicht fachgerechten Installation der Klemmverbindung zu sehen.
  • Abbrennen/Abschmelzen des Generatoranschlusskastens
  • Der Kurzschluss entstand durch einen Brand am Stringkabel, der wiederum durch einen schadhaften Stecker verursacht wurde. Der Brand hat im lokalen Bereich die Kabel und auch die Module zerstört.
  • Verwendung von Aluminiumkabeln mit falscher Anschlusstechnik auf AC-Seite. Brand aus Klemmenkasten hat auf benachbarte Gebäudeteile übergegriffen. Aufgrund des schnellen Einsatzes der Feuerwehr konnte ein größerer Schaden vermieden werden.

Anlagentyp / Modultyp der eingetragenen Vorkommnisse

Angaben zum Fehlerort

Prinzipiell stellt jede Komponente und jede Verbindungsstelle bei einer Photovoltaikanlage ein potentielles Risikopotential hinsichtlich möglicher Überhitzung oder Ausprägung eines Lichtbogens dar.

Aus unserer Umfrage können wir anhand der Anzahl der eingetragenen Fälle natürlich keine statistisch gesicherte Aussage treffen. Die nachfolgende Grafik zeigt, wie sich die Fehlersituation anhand der Umfrage derzeit darstellt.

In unserer Umfrage besteht die Möglichkeit, konkretisierend zu den einzelnen Komponenten eine genauere Fehlerbeschreibung anzugeben. Aus den angebotenen, im Multiple Choice Verfahren zu wählenden, Schwachstellen wurden viele Verschiedene ausgewählt. Schwerpunkte sind bisher nicht erkennbar, daher verzichten wir auf eine Darstellung zum derzeitigen Zeitpunkt.

Wir freuen uns auf eine weitere rege Teilnahme an unserer  Umfrage und bitten Sie um Weitergabe der Information zu unserem Projekt und unserer Umfrage an Betreiber, Installateure, Investoren, PV-Experten oder sonstige interessierte PV-Nutzer - vielen Dank!