3. Workshop am 03. April 2014 in Köln

Veranstalter

TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH
Am Grauen Stein; 51105 Köln

Agenda

Themenschwerpunkte

  • Analyse von Schadensfällen und Schlussfolgerungen
  • Brandrisikominimierung bei Photovoltaik-Anlagen - praktische Empfehlungen insbesondere für die Installation
  • Besondere Aspekte zum Brandschutz / Brandrisiko
    • PV-Anlagen mit Batterie-Speichern
    • Hinweise für die Herstellung, Planung und Ausführung von Solaranlagen (DIBT)
    • Elektrische und Schadstoff-Risiken für Einsatzkräfte

Zusammenfassung und Ausblick

Der 3. Workshop im Rahmen des 3 1/2 jährigen Forschungsprojektes war gleichzeitig als Abschlussworkshop konzipiert und erfreute sich trotz der angespannten Situation der PV-Branche wieder über zahlreiche interessierte Teilnehmer, die sich aus Herstellerkreisen (Schalter, Module und Komponenten), PV-Sachverständigen, Versicherungen, Installationsfirmen, Hochschulen und anderen Marktplayern zusammensetzten.

Die Aussagen vom 2. Workshop in 2013 betreffs Schadensaufkommen und -ursachenanalysen wurden aktualisert, wobei hier mit ca. 210 bekannten, ursächlich der PV anzulastenden Bränden und zusätzlichen ca. 220 Fällen vom Brand mitbetroffener PV-Anlagen innerhalb Deutschlands nur eine Teilmenge erfasst wurde. Doch auch die hier ca. 80 registrierten PV-verursachten Gebäudeschäden vom Dachstuhlschaden bis zum komletten Abbrand zeigen die Relevanz des Themas in Bezug auf die möglichen Folgen. Als häufigste Ursache haben sich verstärkt wieder Installationsmängel aller Art herauskristallisiert, gefolgt von fehlerhaften Komponenten.

Zahlreiche Hinweise zur fachgerechten insbes. vorbeugenden und brandschutzgerechten Installation als "ganzheitliche" Betrachtung wurden ebenso vorgestellt wie die Notwendigkeit von regelmäßiger fachgerechter Wartung an bestehenden PV-Anlagen.

Aus dem Projekt heraus angestoßene Entwicklungen für eine Schalterprüfnorm und eine Prüfeinrichtung für Lichtbogendetektoren, die eine Weiterentwicklung der amerikanischen UL-Prüfung einschließt, sind im Prozess. Aktuelle technische Lösungen wurden vorgeführt.

Ein weiterer Themenkomplex befasste sich mit der Gefährdungsminimierung von Einsatzkräften beim Löscheinsatz an Gebäuden mit PV-Anlage. Es konnten allgemeingültige Regeln für Sicherheitsabstände der Einsatzbeleuchtung im nächtlichen Einsatz definiert werden. Durch praktische Versuche konnten die allgemeingültigen Abstandsregeln beim Löschen unter Spannung stehender elektrischer Anlagen bestätigt werden. Es wurde weiterhin auf die Besonderheiten bei der Aufstellung und beim Löscheinsatz an kommerziellen PV-Speichern eingegangen.
Aufgrund des hohen Polymeranteils und insbesondere bei Dünnschicht-Technologien verarbeiteten Schwermetallen ist beim PV-Brand mit toxischen Rauchgasen in kritischer Konzentration im Nahbereich und darüber hinaus mit emittierten Festpartikeln im Umfeld von mehreren hundert Metern zu rechnen.

Die Arbeiten am Projekt werden bis Mitte des Jahres fortgesetzt. In einem "Industrieleitfaden" werden die Ergebnisse zusammenfasst und im 3. Quartal 2014 veröffentlicht.



Vorträge

Themenblock 1: Brand- und Schadensfälle

Brandgefahr und Brandschäden bei Photovoltaikanlagen, Beobachtungen eines Sachverständigen
Christian Dürschner, PV-Sachverständiger, A² & E² - Ing.-Büro Dürschner, Erlangen
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Schadensfälle, Mängel und deren Vermeidung
Karsten Callondann, Gesamtverband der Deutschen versicherungswirtschaft e.V. Berlin (GDV)
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Zusammenfassung Schadensfallerhebung und -analyse, Ergebnisse einer extensiven Erfassung von Schäden
Hermann Laukamp, Heribert Schmidt, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
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Themenblock 2: Praktische Empfehlungen / Maßnahmen I: Geräte und System

Lichtbogendetektion in PV-Anlagen
Robin Grab, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
Prof. Dr. Heinrich Häberlin, Luciano Borgna, Berner Fachhochschule Technik und Informatik, BFH-TI
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Hinweise zu einer ganzheitlichen Installation zur Brandrisikominimierung
Ralf Haselhuhn, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. DGS
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PV Forschungsprojekt "Firebreaker", Zwischenstand
Ralf Martin Müller, TÜV Rheinland LGA Products GmbH
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Störlichtbögen und ihre Detektion: Schutz für PV-Anlagen
Christian Strobl, E-T-A GmbH
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Themenblock 3: Praktische Empfehlungen / Maßnahmen II: Installation

Qualifizierung von Wartungs- und Installationsfachbetrieben für die Photovoltaik
Wilhelm Vaaßen, TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH
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Brandgefährdung innerhalb PV-Anlagen durch Blitz- und Überspannung
Wolfgang Wegmann, Dehn+Söhne, Neumarkt
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Installationsempfehlungen und Diskussionsstand der zukünftigen PV Installationsnorm IEC 60364-9-1
Georg Bopp, Hermann Laukamp, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
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Neuartige Methoden zur Qualitätssicherung und Fehlersuche
Nicolas Bogdanski, TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH,
Dr. Heribert Schmidt, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
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Themenblock 4: Rettungskräfte

Emissionen von Solarmodulen im Brandfall
Annett Sepanski, TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH
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Brandsicherheit bei elektrischen Speichern
Philipp Hagemann, Univ.-Prof. Dr. Roland Goertz, Bergische Universität Wuppertal
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Elektrische Risiken für Einsatzkräfte, Rückblick und neue Ergebnisse
Horst Thiem, Berufsfeuerwehr München
Marcus Reichard, Annett Sepanski, Florian Reil, TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH
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Impressionen

Das Projektteam